Grosse Seen (Burundi, Ruanda, Demokratische Republik Kongo)

Die Schweiz setzt sich in der Region der Grossen Seen für den Frieden und die Armutsbekämpfung ein. Sie leistet Unterstützung in den Bereichen Gouvernanz, Schutz der Zivilbevölkerung, Gesundheit sowie wirtschaftliche Entwicklung. Dabei setzt sie auf ihre drei aussenpolitischen Instrumente Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Friedenspolitik.

Karte der Region Grosse Seen (Ruanda, Burundi, Kongo)
© EDA

Die drei Länder der Region (Ruanda, Burundi und Demokratische Republik Kongo DRK) bilden einen gemeinsamen geografischen Raum, dessen Bevölkerungsgruppen durch Sprache, Kultur, Handel und familiäre Beziehungen verflochten sind. Wegen der konfliktreichen Vergangenheit, die das gesellschaftliche und politische Gefüge zerstörte und zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und unermesslichem Leid für die Bevölkerung führte, ist die Region jedoch nach wie vor gespalten. Trotz Friedensabkommen und Wahlen ist es bisher nicht gelungen, den Frieden zu festigen und die Feindseligkeiten zu beenden. Zu den bereits bestehenden Herausforderungen in der Region kommen die Auswirkungen der Covid-19-Krise.

Vor diesem Hintergrund setzt die Schweiz auf ein Regionalprogramm, das die verschiedenen Instrumente der internationalen Zusammenarbeit beinhaltet und die regionalen Verbindungen stärken sowie wiederkehrende Krisen abfedern soll. Dabei engagiert sie sich vor allem in den Bereichen Gouvernanz, Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung. 

Gouvernanz, Schutz der Zivilbevölkerung und Konfliktprävention

Sie ist im Bereich der Fazilitation und Mediation tätig, etwa durch die Begleitung von Wahlen und Verfassungsreformen sowie durch anwaltschaftliche und menschenrechtspolitische Aktivitäten.

Sie unterstützt Plattformen für den Dialog zwischen Regierung und Bevölkerung, um die Rechenschaftspflicht und die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger an den Entscheidungsprozessen zu fördern.

Im Bereich des Schutzes der Zivilbevölkerung stellt die Schweiz humanitäre Güter und Dienstleistungen zur Unterstützung von Bevölkerungsgruppen bereit, die von bewaffneten Konflikten betroffen sind. In der DRK und in Burundi profitieren mehr als zwei Millionen Menschen von der humanitären Hilfe der Schweiz.

Gute Regierungsführung

Gesundheit und Ernährung

Der Zugang zu guten Gesundheitsdienstleistungen ist eine wesentliche Voraussetzung für das Wohlergehen der Bevölkerung, den Abbau von Spannungen zwischen den Gemeinschaften und die Förderung des sozialen Zusammenhalts. Die Schweiz fördert die Aufrechterhaltung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung und die Bereitstellung qualitativ hochwertiger primärer und sekundärer Gesundheitsleistungen. Sie ist im Bereich der reproduktiven Gesundheit sowie der Gesundheit von Müttern und Kindern aktiv, wobei sie einen besonderen Schwerpunkt auf die Bekämpfung chronischer Unterernährung legt. Im Bereich der psychischen Gesundheit leistet die Schweiz einen Beitrag zur Betreuung Betroffener sowie zur Vergangenheitsarbeit.

Im Rahmen des Engagements der Schweiz zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen wurden in den letzten vier Jahren 80’000 Personen betreut und 700 Bürgergruppen unterstützt, die in diesem Bereich tätig sind. In der DRK profitierten jährlich 700’000 Personen von der medizinischen Notversorgung der humanitären Hilfe der Schweiz.

Gesundheit – ein Schlüsselfaktor der Entwicklung

Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung

Bei ihren Bemühungen zur Förderung von Beschäftigung und Einkommen setzt die Schweiz auf die qualitative Verbesserung der Berufsbildung in Branchen, für die ein Markt besteht. Sie legt den Schwerpunkt auf zukunftsträchtige Berufe und die Stärkung der Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Akteuren.

Die Schweiz unterstützt die Behörden bei ihren Anstrengungen, die Gouvernanz in den betroffenen Sektoren zu verbessern und neue Produktionsmethoden einzuführen. In ländlichen Gebieten konzentriert sich die Schweiz auf den Wandel im Bereich der Baumaterialien, einer Branche, die in vollem Wachstum begriffen ist. Dank neuer Technologien zur Herstellung erschwinglicher, CO2-neutraler Backsteine konnte die Produktion von 24 auf 53 Millionen Backsteine pro Jahr erhöht werden. Zudem bildete die Schweiz innerhalb von vier Jahren fast 8500 junge Menschen in verschiedenen Berufszweigen aus.

Vor dem Hintergrund der Covid-19-Krise unterstützt die Schweiz die Wiederankurbelung der Wirtschaft, indem sie die technischen und finanziellen Kapazitäten kleiner und mittlerer Unternehmen stärkt.

Privatsektorentwicklung und Finanzdienstleistungen

Grundbildung und Berufsbildung

Transversalthemen und weitere Schwerpunkte

Geschlechtergleichstellung, Gouvernanz und Klimawandel 

Zur Verringerung der Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern legt die Schweiz bei ihrem Engagement ein besonderes Augenmerk auf Genderfragen. Der Schwerpunkt liegt auf der Teilhabe der Frauen an den Entscheidungsprozessen und der Bekämpfung von Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt. Zudem setzt sie sich bei allen ihren Projekten für einen verstärkten Dialog und Kontakt zwischen öffentlichen Institutionen und der Bevölkerung ein. Durch die Reduktion der direkten und indirekten Treibhausgasemissionen im Rahmen ihres Engagements entlang der Wertschöpfungskette für Baumaterialien trägt die Schweiz des Weiteren dazu bei, die Auswirkungen des Klimawandels in der Region zu mildern.

Gleichstellung von Frau und Mann

Klimawandel und Umwelt

Herangehensweise und Partner

Die Schweiz kombiniert die Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe und der Friedenspolitik in der Region der Grossen Seen, um die Kohärenz ihres Engagements zu steigern und die komplexen Herausforderungen in der Region effizienter angehen zu können.

Die Schweiz kann ihre Ziele nur über Partnerschaften und in Abstimmung mit den Ländern der Region sowie mit lokalen Akteuren – einschliesslich des Privatsektors –, weiteren bilateralen und multilateralen Geldgebern und verschiedenen internationalen Organisationen erreichen. Die Schweizer Zusammenarbeit orientiert sich an den Zielen der nationalen Entwicklungsstrategien der drei Länder der Region.

Das Kooperationsprogramm Grosse Seen 2022–2025 beruht auf der Aussenpolitischen Strategie 2020–2023 und der Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2021–2024, die wichtige Ziele in den Bereichen Wirtschaftsentwicklung, Umwelt, menschliche Entwicklung, Friedenskonsolidierung, Geschlechtergleichstellung und Gouvernanz verfolgt.

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Aktuelle Projekte

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GAIN Combating Malnutrition in Rwanda through Sustainable Food Systems (GAIN CoMa SFS)

01.12.2024 - 31.12.2027

According to the newly approved National Strategy of Transformation - NST2 (2024–2029), reducing stunting and malnutrition comes among the top five priorities of the government of Rwanda (GoR) with an ambitious target of reducing child stunting from 33% to 15% by 2029. Thus, Switzerland’ support to GAIN and the collaboration with different actors across the health and food sectors: GoR, private sector and farmers assures stimulating production, access, affordability and consumption of desirable nutritious and safe foods.


OXFAM : Renforcer les capacités communautaires contre la violence au Nord Kivu.

15.11.2024 - 14.11.2026

L’aggravation des conflits armés en territoire de Masisi (Nord Kivu) menace les moyens de subsistance des populations. Pour répondre à des besoins urgents, le projet vise à renforcer la capacité des communautés à résister aux chocs liés aux conflits (résilience), grâce au renforcement des mécanismes communautaires de protection, l’accès et la sécurisation des terres, et le renforcement de moyens de subsistance.


RDC, HEKS-EPER, Aide d’urgence intégrée.

01.11.2024 - 31.10.2026

La résurgence des conflits armés en province du Nord Kivu continue d’entrainer des déplacements récurrents des populations, des violences sur les civils, des pertes de moyens d’existence ainsi que des besoins humanitaires importants. Dans une logique de continuité des phases précédentes, ce projet propose une réponse intégrée - sécurité alimentaire, moyens de subsistance, accès, eau/hygiène - pour répondre aux besoins humanitaires urgents et renforcer les mécanismes de résilience de plus que 480’000 personnes.


Participation citoyenne et prévention des conflits au Burundi (PCPC)

01.08.2024 - 31.12.2026

Au Burundi, le système politique ne permet pas un espace suffisant pour la participation citoyenne inclusive, la redevabilité et le respect des droits humains, ce qui rend difficile la prévention et la gestion des conflits. Par cette intervention la Suisse contribue à l’instauration progressive de pratiques démocratiques promouvant un environnement favorable à la participation citoyenne et l’opérationnalisation des mécanismes de gestion des conflits au niveau communautaire, ce qui a un impact positif sur la consolidation/capitalisation de la paix et la cohésion sociale.


Programme de Participation citoyenne et Prévention des conflits (PCPC)

01.08.2024 - 31.12.2026

L’Est de la RDC est confronté, depuis plus de deux décennies, à une situation d’insécurité avec une dégradation des droits de l’homme, de la cohésion sociale et de la situation humanitaire. Par ce programme, la Suisse entend contribuer à la promotion de la paix et le respect des droits humains en renforçant les capacités institutionnelles des entités territoriales décentralisées (ETD) et des structures locales de règlement des conflits et en favorisant la collaboration entre les institutions étatiques locales et les acteurs clés de la société civile.


Assistance multisectorielle pour les populations affectées par les déplacements, Beni & Oicha, Nord Kivu

22.07.2024 - 31.07.2026

Les conflits armés à l’est de la RDC entrainent des déplacements récurrents de population, des violences sur les civils, la perte de moyens d’existence ainsi que des besoins humanitaires importants. Dans la continuité des deux phases antérieures, cette intervention vise à renforcer la résilience des populations affectées par les conflits par une intervention en sécurité alimentaire, moyens de subsistance et eau, hygiène et assainissement, dans 4 zones de santé du territoire de Beni, au Nord Kivu.


République démocratique du Congo (RDC): Transcultural Psychosocial Organisation (TPO) Protection des enfants et des femmes

15.07.2024 - 30.06.2026

Les conflits armés à l’est de la RDC continuent à engendrer des violations graves des droits de l’enfant et de la femme, y compris les violences basées sur le genre, le recrutement forcé et le manque d’accès à l’éducation. Par le biais de mécanismes et structures communautaires et de gouvernance locale, ce projet vise à identifier les principaux problématiques de protection, y apporter une assistance et contribuer à leur résolution.


République démocratique du Congo (RDC) MEDAIR : Réponse multisectorielle d’urgence (en santé, nutrition, EHA) en faveur des populations vulnérables affectées par les conflits et les épidémies au Nord Kivu et Ituri

15.07.2024 - 30.06.2026

La crise humanitaire à l’est de la RDC est liée à la persistance des conflits armés et intercommunautaires, aux épidémies et à la faible gouvernance, entrainant des besoins humanitaires aigus depuis trois décennies. Grâce à cette intervention en santé primaire et secondaire, nutrition, eau, hygiène et assainissement, la Suisse contribue à la réduction de la morbidité et de la mortalité des personnes affectées par les conflits, tout en renforçant leur résilience face aux futures maladies.


Citizen Participation and Conflict Prevention programme (PCPC)

01.05.2024 - 31.12.2029

Rwanda has achieved notable progress with regard to socioeconomic development and improved social cohesion. However, the role of citizens in decision-making and in holding leaders to account remains insufficient affecting the sustainability of results. This programme will increase the capability of the 30 districts in Rwanda to properly engage citizens in decision-making processes and will strengthen local conflict-resolution mechanisms, hence contributing to improved accountability and lasting social cohesion.


Additional Allocation of SDC Funding (Sub-Saharan Africa Division) in 2024 to ICRC Operations in DRC

01.01.2024 - 31.12.2024

SDC funding to ICRC operations allows the International Committee of the Red Cross (ICRC) to respond proactively and to provide immediate protection and assistance for people affected by armed conflict and other situations of violence. In line with the Good Humanitarian Donorship (GHD) principles, Switzerland recognizes the necessity of predictable and flexible funding to respond to changing needs in humanitarian crises.


Burundi – Programme conjoint sur les droits humains

01.01.2024 - 31.12.2027

La situation des droits de l’homme au Burundi reste préoccupante en raison de la persistance des violations des droits de l’homme et de l'absence d'obligation de rendre des comptes. Le Programme conjoint sur les droits humains est une initiative multipartite (Gouvernement et bailleurs de fonds) qui vise à promouvoir l’application du cadre légal en matière de droits de l’homme par des institutions crédibles et efficaces.


Strategic Assistance for Emergency Response in DRC (SAFER)

01.11.2023 - 30.10.2024

Dans un contexte de crise humanitaire aiguë, caractérisé par des conflits armés et des déplacements de population, SAFER a pour objectif de fournir une assistance d'urgence flexible et coordonnée, contribuant à réduire I'impact immédiat d'un choc pour les ménages les plus vulnérables au travers d'une réponse multisectorielle en transfert monétaire ainsi que des activités spécifiques en Eau, Hygiène et Assainissement d'urgence (EHA), dans les provinces de I'lturi, Nord et Sud Kivu.

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