Einblicke in die Zusammenarbeit mit Bolivien. © DEZA

Fläche: 1,1 Mio. km2
Bevölkerung: 12,2 Mio. Einwohner
BIP pro Kopf: 3523 $ (KKP 9684 $)
Schwerpunktland seit 1975

In Bolivien begannen Deza-Projekte 1969. Der Schwerpunkt lag thematisch in der Landwirtschaft, geografisch im Altiplano und den Andentälern - später kam punktuell das tropische Tiefland im Osten hinzu. Während des Militärregimes von 1980/81 wurde das Engagement vorübergehend stark reduziert. Nach einer schweren Wirtschaftskrise flankierte die Schweiz ab 1986 die einschneidenden Strukturanpassungen innovativ mit Zahlungsbilanzhilfe, einem Fonds für soziale Nothilfe (Kofinanzierung mit der Weltbank) und Entschuldungsmassnahmen. Die Projektkooperation erweiterte sich schrittweise von der Land- und Forstwirtschaft auf die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen sowie auf die Förderung des städtischen Gewerbes, namentlich durch Berufsbildung und Mikrofinanzsysteme.

Besserstellung benachteiligter Gruppen

Ab Mitte der 1990er Jahre engagierte sich die Deza zunehmend für die Verbesserung der Gouvernanz, vor allem auf lokaler Ebene: für die Dezentralisierung, die Stärkung der kommunalen Verwaltung und die Partizipation der Bevölkerung, später auch für den allgemeinen Zugang zur Justiz. Zu den Querschnittthemen gehörte seit den 1990er Jahren die Gleichstellung der Geschlechter, in den letzten zehn Jahren auch die Reaktion auf den Klimawandel, besonders die Prävention von Katastrophen. Übergeordnetes Ziel blieb die Besserstellung der benachteiligten Bevölkerungsgruppen, gerade auch während des Rohstoffbooms ab 2006. Die Umsetzung der Projekte wurde zunehmend öffentlichen Institutionen des Landes, schweizerischen und bolivianischen NGO sowie privatwirtschaftlichen Akteuren übertragen. Einbezogen waren stets auch Universitäten. Die Stärkung der Fähigkeiten der lokalen Bevölkerung ist ein Schlüsselelement der Nachhaltigkeitsstrategie der bilateralen Zusammenarbeit der DEZA. 

Zum Anfang