Mazedonien: Ein Markt, der niemanden ausgrenzt

Portrait zweier Frauen aus Mazedonien
Lilian Kandikjan und Aneta Damjanovska setzen sich für das wirtschaftliche Wohlergehen benachteiligter Bevölkerungsgruppen in Mazedonien ein. © EDA/DEZA

Zwei National Programme Officers der Schweizer Botschaft in Skopje erklären, wie von der DEZA gestützte Initiativen für wirtschaftliche Entwicklung ausgegrenzten und schutzlosen Gruppen in Mazedonien zu Gute kommen.

Wirtschaftliche Entwicklung ist ein relativ neuer Schwerpunkt der Schweizer Kooperationsstrategie für Mazedonien. Mehrere von der DEZA geförderte marktgestützte Modelle sollen einigen der schutzlosesten Gruppen zugutekommen. Eines dieser Modelle ist «Unsere gute Erde», die erste Bio-Einkaufsgenossenschaft Mazedoniens. 2015 wurde sie für ihren innovativen Ansatz mit dem mazedonischen Preis für Sozialverträglichkeit ausgezeichnet. Lilian Kandikjan, National Programme Officer (NPO) an der Schweizer Botschaft in Skopje, erklärt: «Unsere gute Erde erhielt den Preis, weil sein Konzept einer basisorientierten Landwirtschaft und Ernährungssouveränität einzigartig ist. Dieser Ansatz erlaubt den Verbrauchern in abgelegenen ländlichen Gebieten, Kleinbauern zu unterstützen und die Risiken beim Anbau, der Vermarktung und der Finanzierung gemeinsam zu tragen. Zudem bietet die Genossenschaft den Bauern direkten Zugang zum Bio-Markt in Skopje, auf dem sie ihre Erzeugnisse zu 30 Prozent höheren Preisen verkaufen können.»

Eine Erwerbstätigkeit für die Roma

Weitere wichtige Initiativen der Schweizer internationalen Zusammenarbeit im Westbalkan konzentrieren sich auf den Einbezug der Roma-Bevölkerung. Allein im letzten Jahr verhalf die DEZA rund 1000 schutzbedürftigen Personen – darunter auch Roma – zu einer Erwerbstätigkeit. Eine wesentliche Rolle spielte das Mentoring, denn es half den Roma, Zugang zu vorhandenen Beschäftigungsmassnahmen zu erhalten oder sich durch Lehrgänge und Praktika weiterzubilden.

Aneta Damjanovska, ebenfalls NPO an der Schweizer Botschaft in Skopje, betont: «Mentoring ist ein Erfolgsfaktor. Es wurde eingeführt, um Roma zu ermöglichen, Unterstützung bei der Arbeitssuche in Anspruch zu nehmen. Selbstständige und Angestellte in hochqualifizierten Bereichen wie Informations- und Kommunikationstechnologie, Zahnmedizin und Recht wurden wirkungsvoll gefördert. In der Folge übernahm das staatliche Arbeitsamt diese Methode und setzt sie nun bei allen schutzbedürftigen Gruppen ein.»