Schlüsselsektoren für den Arbeitsmarkt

Eine junge Frau und ein junger Mann in traditioneller serbischer Tracht pflücken Himbeeren.
Das DEZA-Projekt verhilft armen jungen Menschen zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit durch den Anbau von Himbeeren. © Tourism Organisation of Ivanjica

Die jüngste Wirtschaftskrise hatte grosse Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Serbien, insbesondere für die Jugendlichen. Um neue Arbeitsplätze zu schaffen, unterstützt die Schweiz Branchen mit hohem Wachstumspotenzial.

Mit dem Rückgang des Bruttoinlandprodukts, der Zunahme der öffentlichen Verschuldung und der Arbeitslosigkeit sowie der Verstärkung der sozialen Ungleichheiten hatte die Wirtschaftskrise von 2008 beträchtliche Spätfolgen in einem Land, das sich heute erst langsam erholt. Trotz ermutigenden Anzeichen eines Aufschwungs ist die Arbeitslosigkeit immer noch hoch. Eine Arbeit zu finden und genug zu verdienen ist für viele Menschen in ländlichen Gebieten im Süden und Südosten, die oft armutsgefährdet sind, immer noch eine grosse Herausforderung. Jugendliche und Frauen leiden am meisten an dieser Situation. Deshalb unterstützen das SECO und die DEZA Projekte, die in strategischen Bereichen der serbischen Volkswirtschaft neue Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven schaffen wollen.

Serbien 

Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Stärkung der lokalen Unternehmen

In Serbien nutzen bestehende Unternehmen ihr Wachstumspotenzial nur ungenügend, und zahlreiche Start-up-Unternehmen hinterlegen schon kurze Zeit nach der Gründung wieder ihre Bilanz. Serbische Unternehmen haben Schwierigkeiten, im Inland Zugang zu Knowhow, Investitionskapital und Dienstleistungen zu erhalten, die für ihre Entwicklung erforderlich sind. Deshalb trägt das SECO-Programm zur Förderung des Unternehmertums dazu bei, günstige lokale Rahmenbedingungen zu schaffen. Die zahlreichen Massnahmen des Programms sollen langfristig die Erfolgschancen von Unternehmen verbessern. Zu diesem Zweck baut das SECO bestehende lokale Unterstützungsangebote in Serbien aus und arbeitet mit Inkubatoren, Investorinnen und Investoren, Mentorinnen und Mentoren, den Medien und der serbischen Diaspora zusammen. Im Jahr 2016 profitierten neunzige serbische Unternehmen von diesem Programm.

Wirtschafts- und Fiskalpolitik - Im Dienste der guten Regierungsführung

Tourismus: eine Wachstumsbranche

In Serbien bildet der Tourismus eine Schlüsselbranche, die mehr als einen von zehn Arbeitsplätzen generiert. Die Winterdestinationen im Südwesten des Landes, die hauptsächlich vom Binnentourismus leben, tragen zum Erhalt zahlreicher Unternehmen und Arbeitsplätze bei. Um die Region noch stärker zu fördern und Schwächen des Sektors zu beheben, unterstützt die DEZA das Projekt eines lokalen Reisebüros für 25 Gemeinden in vier wirtschaftsschwachen Bezirken.

Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung neuer Sehenswürdigkeiten sowie auf der Erarbeitung oder Verbesserung von Ausbildungen für das Personal. Das fundierte praxisorientierte Wissen, das die Mitarbeitenden in diesen Ausbildungen erwerben, hilft ihnen, ausgezeichnete Dienstleistungen zu erbringen. Zudem wurden die Daten der Schulferien angepasst, damit sich Familien und Touristen länger in der Region aufhalten und die Wintersaison verlängert werden kann. Dank Hebelwirkung trägt die Zahl der Feriengäste in der Region zum Ausbau des Tourismus bei: In der Wintersaison 2016 wurden 636 neue Arbeitsplätze geschaffen (Zunahme gegenüber dem Vorjahr 6% ), und die Lohnsumme stieg um fast 1,73 Millionen CHF (Zunahme um 20% pro Angestellter). Die KMU im Tourismusbereich profitierten ebenfalls von der Verlängerung der Saison und erzielten eine Ertragssteigerung.

2017: Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung fördern

Unterstützung der Jungen im Bereich der traditionellen Produkte

Die DEZA ist auch im Bereich der traditionellen Produkte tätig. Dabei konzentriert sie sich auf Nahrungsmittel und unterstützt die Milchwirtschaft, den Obstanbau und die Honigproduktion. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Himbeeranbau im Südwesten des Landes, der sich über eine Fläche von 11'000 Hektaren erstreckt (7% der Flächen im Fruchtanbau). Serbien exportiert fast 100'000 Tonnen Himbeeren (22% der Fruchtexporte) und ist damit der grösste Himbeerexporteur der Welt.

Schaffung von Arbeitsplätzen im Tourismus und in der Produktion von traditionellen Gütern, DEZA-Projekt

Jugendbeschäftigung – das Potenzial nutzen, DEZA-Projekt 

Der Schweizer Erweiterungsbeitrag

Mit dem Erweiterungsbeitrag unterstützt die Schweiz die 13 Staaten, die seit 2004 der Europäischen Union (EU) beigetreten sind. Eine unabhängige Evaluation bescheinigt der DEZA und dem SECO gute Resultate bei der Umsetzung des Schweizer Erweiterungsbeitrags. Insgesamt erhielten 79 Prozent der Projekte das Prädikat gut bis sehr gut, und kein Projekt wurde als ungenügend beurteilt. Laut Bericht leisten die rund 300 Projekte einen positiven Beitrag zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in den 13 Partnerstaaten. Bei der grossen Mehrheit der Projekte werden die Ziele erreicht oder sogar übertroffen. Die Evaluation empfiehlt für die Zukunft eine Effizienzsteigerung durch verstärkte thematische und geografische Fokussierung.

Evaluationsbericht Erweiterungsbeitrag

Schweizer Beitrag an die erweiterte EU