Männer und Jungen stehen ein für Gewaltprävention gegen Frauen

Eine junge Frau und ein junger Mann halten ein Blatt mit der Aufschrift «challenge attitudes» in der Hand.
Mit Sensibilisierungskampagnen und Diskussionen unter Jugendlichen wird gewaltfreies Verhalten gefördert. © CARE International

Geschlechtsspezifische Gewalt ist nicht nur eine Menschenrechtsverletzung, sondern auch ein Hindernis für nachhaltige Entwicklung.

Die Statistiken sind erschreckend: jede dritte Frau hat in ihrem Leben schon einmal Gewalt erfahren. Dies betrifft Frauen auf der ganzen Welt und über alle sozialen Schichten hinweg. Die DEZA setzt sich in ein Dutzend Ländern – mehrheitlich konfliktbetroffenen und fragilen Ländern – für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen ein. Sie gibt dafür jährlich rund 10 Millionen CHF aus. Die DEZA-Programme unterstützen Frauen aber auch, sich gegen die Straflosigkeit der Täter zu wehren und sich wieder im sozialen und wirtschaftlichen Leben zurechtzufinden.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine nachhaltige Rehabilitation ist der Einbezug von Männern und Jungen in die Gewaltpräventionsprogramme. So werden in Burundi und Rwanda betroffene Ehepaare, denen es in oft langen Prozessen gelingt, die Gewaltmuster in der Familie aufzubrechen, als positive Rollenmodelle angesehen. In Bolivien, der Mongolei, Tadschikistan und in Bosnien Herzegowina setzen sich ausserdem junge Männer kritisch mit chauvinistischen, gewaltgeprägten Männlichkeitsbildern auseinander und suchen nach einer neuen Identität, die nicht frauenverachtend ist.

Junge Männer hinterfragen stereotype Vorstellungen von Männlichkeit, Projekt DEZA

Weltweit haben 125 Staaten Gesetzgebungen, die Opfer schützen und Täter bestrafen. Die DEZA unterstützt ihre Partnerländer bei der Umsetzung solcher Gesetze. Im Kongo und in Afghanistan zum Beispiel organisieren unsere Partnerinnen und Partner Ausbildungen für die Polizei, um sie über ihre Schutzrolle aufzuklären. Zudem werden vermehrt weibliche Polizeikräfte rekrutiert. Der Dialog mit lokalen Führerinnen und Führern und religiösen Würdenträgerinnen und Würdenträger ist wiederum eine wichtige Strategie im Ost-Kongo, wo staatliche Gesetze oft wenig zählen. Rechtliche Normen, Schutz und Gerechtigkeit müssen mit lokaler Tradition verhandelt und in Einklang gebracht werden, um Gewalt gegen Frauen wirkungsvoll zu bekämpfen.