Seit seiner Unabhängigkeit 2011 ist der Südsudan Schauplatz bewaffneter Konflikte und humanitärer Krisen. Das Friedensabkommen von 2018 hat den Krieg zwar auf nationaler Ebene beendet, doch der Frieden ist fragil. Das Schweizer Engagement fokussiert sich auf Nahrungs- und Existenzsicherung, Schutz der Zivilbevölkerung und Menschenrechte sowie Frieden und Konfliktlösung.
Südsudan
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Konflikt und Gewalt, Mangel an Nahrung, Überschwemmungen und die Folgen des Klimawandels überschatten den Alltag der Mehrheit der knapp 13 Millionen Menschen im Südsudan. 2011 hat der Staat seine Unabhängigkeit vom Sudan erlangt. Den folgenden zwei Bürgerkriegen fielen Hunderttausende zum Opfer und Millionen wurden vertrieben. Hintergrund der Gewalt sind tiefe gesellschaftliche Gräben und Streitigkeiten über den Zugang zu natürlichen Ressourcen wie Erdöl und Weideland sowie zu Macht auf nationaler und lokaler Ebene. Im Jahr 2018 wurde ein Friedensvertrag zwischen den Konfliktparteien ausgehandelt.
Die kumulativen Auswirkungen des jahrelangen Konflikts, die weitverbreitete Gewalt, die politische Instabilität, die chronische Ernährungsunsicherheit, der Mangel an grundlegenden Dienstleistungen und die Folgen des Klimawandels haben dazu geführt, dass mehr als zwei Drittel der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen ist.
Die Schweiz spielt im Südsudan eine besondere Rolle. Sie ist seit den 1980er Jahren im Land (damals noch Teil des Sudans) humanitär tätig und setzt sich für friedensfördernde Massnahmen ein. Die Komplementarität dieser Instrumente war in der Vergangenheit ein wesentliches Merkmal des Schweizer Engagements und wird im Kooperationsprogramm 2022–2025 verstärkt. Ihr Engagement fokussiert sich auf Nahrungs- und Existenzsicherung, Schutz der Zivilbevölkerung und Menschenrechte (DEZA) sowie Frieden und Konfliktlösung (Abteilung Frieden und Menschenrechte des Staatssekretariats des EDA). Seit 2006 ist die Schweiz in der Hauptstadt Juba mit einem Kooperationsbüro präsent.
Bilaterale APD der Schweiz |
2022 |
2023 |
2024 * |
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Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) |
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Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit |
1.82 |
0.55 |
0.70 |
Humanitäre Hilfe |
15.59 |
25.86 |
7.60 |
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) |
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Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung |
- |
- |
- |
Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) |
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Zivile Friedensförderung und Menschenrechte |
1.92 |
1.49 |
1.20 |
Total DEZA/SECO/AFM |
19.33 |
27.90 |
9.50 |
Andere Bundesämter |
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Andere Abteilungen des EDA (ASAF, AIO, usw) |
- |
- |
.. |
Aussennetz des EDA |
0.67 |
- |
.. |
Staatssekretariat für Migration (SEM) |
- |
- |
.. |
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) |
- |
- |
.. |
MeteoSchweiz |
- |
- |
- |
Eidg. Dep. für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) |
0.38 |
0.46 |
0.43 |
Bundesamt für Umwelt (BAFU) |
- |
- |
.. |
Bundesamt für Statistik (BFS) |
- |
- |
- |
Bundesamt für Gesundheit (BAG) |
- |
- |
- |
Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) |
- |
- |
- |
Total andere Bundesämter |
1.05 |
0.46 |
0.43 |
Kantone und Gemeinden |
0.65 |
.. |
.. |
Total |
21.03 |
28.36 |
9.93 |
Stand am 02.04.2024
* geplant; Gesamtbetrag aufgrund der zur Verfügung stehenden Daten
.. = keine Angaben | – = Betrag ist Null oder Betrag < 5'000
Nahrungs- und Existenzsicherung
Nahrungs- und Existenzsicherung
Im Südsudan herrscht eine chronische Ernährungsunsicherheit. Diese hat verschiedene Ursachen: Konflikte und Gewalt, Anstieg der Preise für Grundnahrungsmittel, schwieriger humanitärer Zugang, logistische Probleme und Auswirkungen des Klimawandels. Ziel der Schweiz ist es, den verletzlichsten Bevölkerungsgruppen einen sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln zu gewährleisten und die Ernährungsautonomie zu fördern. Dabei stehen das Zusammenwirken der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit im Vordergrund, um die Resilienz der betroffenen Bevölkerung nachhaltig zu stärken. Dies geschieht zum Beispiel durch die Unterstützung der Ausbildung von Bäuerinnen und Bauern im Bereich der Steigerung und Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion.
Die Schweiz unterstützt Projekte des Welternährungsprogramms (WFP), des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, von internationalen und nationalen Nichtregierungsorganisationen.
Schutz der Zivilbevölkerung und Förderung der Menschenrechte
Die Schweiz trägt durch ihr Engagement zum Schutz der verletzlichsten Bevölkerungsgruppen und Vertriebenen bei, mit einem Fokus auf Frauen und Jugend. Die Schweiz engagiert sich für Geschlechtergleichstellung sowie für die Bekämpfung und Vorbeugung von geschlechtsspezifischer Gewalt. Sie stärkt auch lokale Gemeinschaften, um ein sicheres und friedliches Umfeld für die Bevölkerung zu schaffen. Die Schweiz setzt sich dafür ein, dass besonders schutzbedürftige Personen ungehinderten Zugang zu Schutzmassnahmen haben. Sie unterstützt Projekte von UNO-Agenturen, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), von internationalen und nationalen Nichtregierungsorganisationen, die sowohl Nothilfe leisten als auch eine Systemänderung auf lokaler Ebene bezwecken, um Konflikte vorzubeugen, zu mindern und zu lösen.
Herangehensweise und Partner
Die Schweiz verfolgt, wo angebracht und möglich, einen integrierten Ansatz, bei dem humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit, multilaterale Instrumente, friedensfördernde und diplomatische Massnahmen kombiniert werden, um grösstmöglichen Einfluss zu haben. Zu den Partnern zählen:
- Internationale und nationale NGO
- UNO-Organisationen
- Organisationen der Zivilgesellschaft
- Forschungsinstitutionen
Links
Dokumente
Aktuelle Projekte
Supporting principled and efficient NGO coordination and promoting youth employability through South Sudan NGO Forum
01.08.2024
- 31.07.2025
The project aims to facilitate NGO Forum to effectively support NGO Forum members in the principled delivery of aid assistance to save and improve lives in South Sudan through information sharing, coordination, advocacy and networking, capacity enhancement and representation on behalf of the forum members. The project will also support the NGO Forum to re-initiate internship program for fresh young South Sudanese graduates with NGO members of the Forum to gain work and professional experience with the aim to improve their employment prospects.
Provision of CCCM, protection and social cohesion responses to Sudan crisis affected populations in Renk and Manyo Counties, Upper Nile
01.06.2024
- 31.12.2024
To respond to the needs of the growing number of refugees and returnees crossing the border into South Sudan due to the ongoing crisis in the Sudan, both in camp and host community settings. The intervention will improve CCCM, WASH2 and protection in Renk town, in the Transit Center (TC) at Renk and in the Reception Centre (RC) in Joda and Manyo.
2024 Additional allocation to WFP Country Strategic Plans (NHF)
01.01.2024
- 31.12.2024
The war in Sudan entered its second year. Sudan is facing a major humanitarian catastrophe. The conflict also affected neighbouring countries, in particular Chad and South Sudan who are already struggling with a dire humanitarian situation that pre-existed before the conflict broke out. The consequences of the war exacerbated the acute food insecurity situation in those countries. With additional funding, SDC reinforces WFP’s emergency response to deliver life-saving food and nutrition assistance in Sudan, Chad and South Sudan.
Supporting returnee and host communities to rebuild livelihoods, generate income, and peacefully improve and manage natural resources for short-term relief and long-term food security (Triple Nexus) in South Sudan
01.07.2023
- 30.09.2025
This project will support returnees and the host communities to rebuild their livelihoods, generate income, and peacefully improve and manage natural resources for short-term relief and long-term food security. This will be achieved through increased food production, sustainable management and governance of natural resources, initiating alternative income opportunities, non-violent conflict resolution and GBV prevention. This intervention aligns with the humanitarian, peace and development nexus and will contribute to durable solutions.
South Sudan: Plan International, Integrated Protection, Skills Building and Learning for Empowerment of Adolescents, Youth, families and communities in Yei, Morobo and Kajokeji
15.06.2023
- 14.06.2025
This project seeks to complement the previous phase of an integrated protection intervention. It will build on key successes, achievements and key lessons learned through the provision of integrated life-saving emergency child protection services, skills building, empowerment of adolescent youth and communities in the targeted locations.
Enhancing Climate Resilience of Vulnerable Communities and Ecosystems in South Sudan
01.06.2023
- 31.05.2026
Local authorities and communities will be strengthened in their technical and managerial capacities to reduce people’s livelihood exposure, vulnerability and resilience to floods and drought thus increasing food production and reduce food insecurity as well as displacement of people and competition over natural resources. This will be achieved through improved communication, coordination and knowledge-sharing, early warning systems and appropriate legislation.
Norwegian Refugee Council (NRC) – Emergency Response Plan Sudan Armed Conflict
01.06.2023
- 30.11.2024
Millions of people in Sudan are facing critical shortages of food, water, sanitation, shelter, non-food items, as well as access to basic education, psychosocial support and protection since the outbreak of fighting between the Sudan Armed Forces (SAF) and the Rapid Support Forces (RSF) on 15 April 2023. Based on its sectoral and technical areas of expertise, NRC therefore developed a multi-sectoral emergency response plan incl. multi-purpose cash, emergency shelter/ NFI, WASH, education assistance, and protection interventions.
Mercy Corps: Strengthening Resilience in Agriculture, Livelihoods and Markets through Local Institutions in Greater Mundri
01.02.2023
- 31.01.2026
To sustainably move households out of chronic vulnerability, poverty and food insecurity by facilitating economic recovery and support for smallholder farmers and non-farm microenterprises. The support will consist of market system development (MSD), value chain development, vocational skills development and improved methods of agriculture, such as agro-ecology and conservation. The intervention will focus on women and youth and is highly relevant in a post-conflict context like Mundri (South Sudan).
CARE International: Breaking the Silence
01.01.2023
- 31.12.2024
The proposed project seeks to address key drivers of GBV, promote help-seeking behaviour, access to quality services for survivors and promote economic empowerment of vulnerable women and girls. Some key activities will include the provision of health, psychosocial, and protection support in one (1) existing safe house and three (3) women and girl-friendly spaces (WGFSs), the provision of unconditional emergency cash support to vulnerable survivors and livelihood opportunities. Through the partnership with WIDO, a local women-led organisation, CARE will work to transform negative masculinities and social norms.
Contribution to UNHCR Programme Budget 2023-2024 (earmarked)
01.01.2023
- 31.12.2024
UNHCR is one of Switzerland’s key multilateral partners due to its unique mandate by the General Assembly of United Nations to provide protection and assistance to refugees, asylum seekers, refugee returnees, and stateless persons. The strategic direction 2022-26 concretise the overall mandate of UNHCR for the upcoming years. Contributing to these directions allows Switzerland to achieve in particular the human development goal defined in the Dispatch to Parliament on International Cooperation for 2021-24.
Empowering vulnerable youth and women in fragile situation to foster community Resilience and cohesion through peaceful co-existence and promotion of livelihoods initiatives
01.01.2023
- 31.12.2025
The goal of the project is to foster conditions for peace and promote community resilience in the Equatorias region of South Sudan through a combination of activities aiming at (1) building and supporting a workforce of peacemakers, (2) providing trainings in conflict resolution, (3) fostering social cohesion and conflict prevention through locally held community dialogues, (4) promoting entrepreneurship and sustainable livelihoods, notably by supporting women- and youth-led small income generating businesses, and (5) promoting sports as a platform for fostering peace and social cohesion among the youth. This intervention is coherent with the humanitarian, peace and development nexus (triple nexus) and contributes to durable solutions for IDPs and returnees.
Nonviolent Peaceforce: Community-based Protection and Peacebuilding
01.11.2022
- 31.10.2024
The project will contribute to overall peace and security of targeted communities by addressing key civilian safety and security concerns, including child protection, intra-inter-communal violence, SGBV, women’s protection and empowerment, youth participation, community participation and general protection and peacebuilding. Interventions will focus on trust building and inclusion, enhancing capacities of existing community-based protection mechanisms including Women protection Teams and Youth Protection Teams, and Peace Committees, and restoring confidence in peaceful relations at community levels.