Editorial

 Marie-Gabrielle Ineichen Fleisch, Direktorin des SECO,  und Manuel Sager, Direktor der DEZA.
Marie-Gabrielle Ineichen Fleisch, Direktorin des SECO, und Manuel Sager, Direktor der DEZA. © DEZA

Die Schweiz hat 2017 wichtige Erfolge bei der Umsetzung der Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017-2020 erzielt.

Die Bekämpfung von Armut und Ungleichheiten, gerade bei jungen Menschen und Frauen, hatte weiterhin hohe Priorität. So hat die Schweiz ihr Engagement in der Schulbildung und Berufsbildung beispielsweise in Zentralafrika ausgebaut. In der Demokratischen Republik Kongo konnten 20'000 von Konflikten betroffene Kinder die Schule erfolgreich beenden und erlebte Traumen verarbeiten. Junge Männer und Frauen in ländlichen Gegenden von Burundi, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo konnten dank auf den lokalen Arbeitsmarkt abgestimmten Berufsbildungsprogrammen Arbeitsplätze finden oder ihr Einkommen steigern. 

2017 war das internationale Jahr des nachhaltigen Tourismus. Dieser spielt bei der Armutsbekämpfung ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein Schweizer Projekt in Indonesien brachte private Unternehmen, Behörden und Dorfgemeinden an einen Tisch. Ihr Ziel war, einen nachhaltigen Tourismus in ärmeren Gegenden des Landes zu fördern. Auf der Insel Flores stieg die Anzahl der Besucher und das traditionelle Dorf Waturaka wurde als “bestes natürlich erhaltenes traditionelles Dorf in Indonesien” ausgezeichnet. 

Die Schweiz hat sich auch im vergangenen Jahr verstärkt für die Lösung der grossen globalen Herausforderungen wie der Ernährungssicherheit eingesetzt. Nach einer Dürre erhielten im Juli 203‘000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu Kompensationszahlungen vom nationalen Ernteversicherungsprogramm. Die Ernteausfälle wurden mittels einer in der Schweiz entwickelten Satellitenmesstechnologie schnell und genau bestimmt. Dadurch bekamen die Betroffenen rasch Ersatz für ihre ausgebliebene Reisernte. 

An einer Konferenz zum 25-Jahre-Jubiläum des Beitritts der Schweiz zur Weltbank anerkannten Weltbank-Präsident Jim Yong Kim und Bundesrat Johann Schneider-Amman die Bedeutung multilateraler Partnerschaften im Umgang mit globalen Herausforderungen. Sie erörterten Möglichkeiten, wie die Weltbank in Zukunft vermehrt zur Umsetzung der Agenda 2030 und ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung beitragen kann. 

2017, im ersten Umsetzungsjahr der Botschaft, lag der Anteil der öffentlichen Entwicklungshilfe (APD) gemessen am erwirtschafteten Einkommen der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz mit 0,46% unter dem Wert des Vorjahres von 0,53%. Der Rückgang ist eine Folge der beträchtlich gesunkenen Asylkosten sowie der von Bundesrat und Parlament beschlossenen Sparmassnahmen. 

Die internationale Zusammenarbeit hat auch 2017 Wirkung gezeigt. Mehr als 80 % der Schweizer Programme und Projekte erwiesen sich als wirksam, wie Expertinnen und Experten vor Ort sowie unabhängige externe Evaluationen festgestellt haben. Diese Zahlen motivieren und zeigen, dass die Schweiz bei der Umsetzung der Botschaft 2017-2020 auf Kurs ist. 

Marie-Gabrielle Ineichen Fleisch, Staatsekretärin, SECO-Direktorin
Manuel Sager, Botschafter, DEZA-Direktor