Rechtsstaat, Demokratie und Institutionen stärken

Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz setzt sich für Rechtsstaatlichkeit und solide Institutionen ein. Gemeinsam mit zivilen und staatlichen Akteuren sowie mit multilateralen Organisationen konnten 2017 positive Ergebnisse erzielt werden. Gezieltes Training der lokalen Bevölkerung und des Personals von grossen Organisationen in den Bereichen Klimawandel, Energie-Infrastruktur oder Wasser-Verwaltung stärkte die Rolle der Zivilbevölkerung in verschiedenen Länder.

Menschen marschieren durch das Zentrum von Skopje
Friedliche Kundgebung in Skopje © DEZA / Robert Atanasovski

Bürgerinnen und Bürger gestalten aktiv die Zukunft ihres Landes

Eine aktive Zivilgesellschaft ist zentral für eine funktionierende und stabile Demokratie. Sie sorgt dafür, dass die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen der Bevölkerung vertreten werden. Zudem verfolgt sie die Tätigkeiten der Regierung, und verpflichtet sie zu Transparenz und Rechenschaftsablegung. Damit fördert eine aktive Zivilgesellschaft sozialen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum. Gerade in jungen Demokratien – wie zum Beispiel in den Staaten des Westbalkans – gibt es Hürden, die es der Zivilgesellschaft erschweren, ihre Interessen und Bedürfnisse einzubringen. Gründe dafür sind eingeschränkte Pressefreiheit, weitverbreitete Korruption oder politische und soziale Ausgrenzung von Minderheiten.

In den beiden Westbalkan-Staaten Mazedonien und Kosovo gilt es noch einige Herausforderungen zu meistern. Die öffentlich wahrgenommene Korruption ist hoch und die Presse- und Meinungsfreiheit ist nicht gewährleistet. Im Rahmen zweier Projekte in Mazedonien und im Kosovo unterstützt die Schweiz direkt rund 200 zivilgesellschaftliche Organisationen und Akteure, die sich für einen sozialen Wandel in ihren Ländern einsetzen. Ziel ist es ihre Anliegen effektiver in den politischen Prozess einzubringen und gleichzeitig den gesellschaftlichen Dialog anzuregen. Im Folgenden werden zwei Beispiele von zivilgesellschaftlichen Initiativen vorgestellt, welche die DEZA in Mazedonien und im Kosovo unterstützt:

Bürgerinnen und Bürger bewirken in Mazedonien politischen Wandel

2016 regte sich landesweit Widerstand gegen die damalige mazedonische Regierung. Bürgerinnen und Bürger waren unzufrieden mit dem politischen Kurs, welche die Regierung einschlug. Anhaltspunkte, die Regierung sei in einen Korruptionsskandal verwickelt, verschärften die Situation. Die Leute trugen ihren Unmut auf die Strasse, womit die «farbige Revolution» ihren Anfang nahm. Dies führte zu Neuwahlen und schliesslich zu einem friedlichen Regierungswechsel in Mazedonien. Von der DEZA unterstützte Organisationen setzten sich dabei aktiv für die Aufklärung des Korruptionsskandals ein, sowie für die Ausarbeitung eines Vorschlags, wie man die politische Krise lösen könnte.

Keine wirksame Hilfe ohne Demokratisierung

Kosovarische Erfolgsgeschichten regen den Austausch unter den Bürgern an

Die Internetplattform AlbInfo informiert die Bevölkerung im Westbalkan sowie die albanischsprachige Diaspora in der Schweiz über aktuelle Themen aus dem Westbalkan. Die DEZA finanziert eine Serie von Reportagen über persönliche Erfolgsgeschichten von Kosovarinnen und Kosovaren. Ob Modedesignerin, Bio-Landwirt oder Bauunternehmer – die Geschichten fördern die Vernetzung zwischen der Diaspora und der Region und stärken den Austausch von Wissen und Erfahrung auch mit politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern.

Kosovarische Erfolgsgeschichten, AlbInfo

Kostenlose Online-Kurse für einen effizienten Umgang mit dem Klimawandel

Eine Frau sitzt vor einem Computer und arbeitet mit der Plattform UN CC:Learn.
© DEZA / Daniel Maselli

Damit sich die Gesellschaft an die Erderwärmung anpassen kann, braucht es fundiertes Wissen zum Thema Klimawandel und gezielte Ausbildungsmassnahmen. Oft haben jene Menschen, die von den Auswirkungen der globalen Erwärmung am stärksten betroffen sind, keinen Zugang zu Wissen und einschlägiger Bildung. UN CC:Learn bietet entsprechende Lösungen.

Energie für eine abgelegene Bergregion

 Stromversorgung durch Pamir Energy in der tadschikischen Provinz Berg-Badachschan.
© SECO

Pamir Energy ist ein vom SECO unterstütztes Elektrizitätswerk in der tadschikischen Provinz Berg-Badachschan. Es versorgt über eine Viertelmillion Menschen zuverlässig, nachhaltig und bezahlbar mit Energie aus Wasserkraft.

Nachhaltiges länderübergreifendes Wassermanagement im Mekongbecken

© Bounmy/SDC Lao PDR

Der Mekong ist für über sechzig Millionen Menschen eine unentbehrliche Lebensquelle, namentlich im südlichen Flussverlauf. Das Mekongdelta ist die Reiskammer einer ganzen Region, hier findet man eine einzigartige biologische Vielfalt und enorme Wasserressourcen.