Menschenrechte und Grundfreiheiten fördern

Die Achtung, der Schutz sowie die Förderung und Weiterentwicklung der Menschenrechte sind Grundpfeiler der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. Durch ihr Engagement konnte die Schweiz 2017 zur Verbesserung der Menschenrechtslage beitragen, so beispielsweise auch im asiatischen Raum.

Förderung der Menschenrechte und der Aufbau eines dauerhaften Friedens in Nepal

Nepal hat in den letzten zehn Jahren bei den Menschenrechten vielversprechende Fortschritte gemacht: Friedensabkommen 2006, neue Verfassung 2015, Einrichtung von zwei unabhängigen Untersuchungskommissionen zu Menschenrechtsverletzungen während des Konflikts und Beitritt zum Menschenrechtsrat 2017. Dieses Engagement trägt wesentlich zu einem dauerhaften Frieden und einer inklusiven Gesellschaft bei, beides Voraussetzungen für menschenwürdige Lebensbedingungen   der Bevölkerung. 

Die DEZA begleitet Nepal in diesem Prozess, indem sie die nationale Menschenrechtskommission unterstützt. Seit sich das Land für eine föderale Struktur entschieden hat, befindet sich die Kommission in einer entscheidenden Phase. Für die DEZA stellt die Förderung der Menschenrechte eine Priorität dar, insbesondere in fragilen Kontexten und Konflikten. Ein langfristiges Engagement ist entscheidend, um den Frieden zu festigen und staatliche Strukturen aufzubauen. Ansonsten steigt das Risiko für neue Gewaltausbrüche, für einen Zerfall der Institutionen oder für humanitäre Krisen, was gleichzeitig das Entwicklungspotenzial des Landes gefährdet.

Schlüsselakteurin

«Wenn die Verantwortlichen für den Tod meiner Tochter vor Gericht gestellt und verurteilt werden, wird mein Kampf den Familien anderer Opfer Mut machen.» Diese Worte eines Vaters zeigen, wie wichtig die Unterstützung der Kommission für den Zugang zur Justiz für verwundbare Bevölkerungsgruppen ist. Diese unabhängige Kommission ist eine Schlüsselakteurin innerhalb der Menschenrechtsarchitektur Nepals. Sie konfrontiert die nepalesische Regierung mit ihren Unterlassungen und fordert sie mittels Empfehlungen dazu auf, ihre Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte in ihrem Land wahrzunehmen. Die Arbeit der Kommission umfasst beispielsweise die Untersuchung von Fällen, wo Menschen während des Konflikts verschwanden. . Die Kommission fordert die Regierung auf, die Verantwortlichen vor ein Gericht zu stellen und die Familien der Opfer zu entschädigen. Dieser Prozess ist für die Trauerarbeit in den Familien und für die nationale Versöhnung unerlässlich.

Erfreuliche Ergebnisse

In Zusammenarbeit mit anderen Agenturen unterstützt die DEZA seit 2001 die Arbeit der Kommission, damit die nepalesische Bevölkerung ihre Rechte wahrnehmen kann. Neben fachlicher Unterstützung fördert die DEZA auch die Ausbildung der Kommissionsmitglieder und den Austausch mit anderen Institutionen. Die eingereichten Klagen haben zwischen 2016 und 2017 erfreulicherweise um 40% zugenommen. Die meisten Fälle führten zu einer Untersuchung. Die Fälle, bei denen eine Einigung durch Versöhnung zustande kam, nahmen um mehr als einen Drittel zu.  Die Kommission hat aber immer noch Mühe, Regierung und Parlament von ihren Empfehlungen zu überzeugen.  

Übergang zu einem föderalen System

Mit den Wahlen in den Gemeinden, Provinzen und auf nationaler Ebene im Jahr 2017 hat Nepal den Weg eines föderalen Systems eingeschlagen. Die Arbeit der acht von der Kommission eingerichteten Regionalbüros kommen den Begünstigten zugute. Die Herausforderung der Kommission besteht darin, ihre Struktur an die neuen rechtlichen Bedingungen anzupassen, obwohl diese noch nicht klar definiert sind. Zudem muss sie eine gute Zusammenarbeit mit den neuen Behörden sicherstellen und gleichzeitig die wachsenden Bedürfnisse auf regionaler und lokaler Ebene befriedigen.

Ohne Menschenrechte keine Entwicklung

Bessere Bedingungen für Arbeiterinnen und Arbeiter

Kleiderfabrik in Vietnam, die vom Projekt «Better Work» unterstützt wird.
© SECO

Das SECO hat sich 2017 dafür ausgesprochen, in den kommenden vier Jahren das Programm «Better Work» weiter zu unterstützen.

Prävention häuslicher Gewalt in Tadschikistan

Zwei junge Männer sprechen mit einem Passanten und reichen ihm eine Informationsbroschüre.
© DEZA

Die Schweiz unterstützt Tadschikistan bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt. Dies wird erreicht, indem rechtliche Reformen unterstützt und landesweit Sensibilisierungskampagnen durchgeführt werden.