Globale Herausforderungen bewältigen

Das Engagement der Schweiz in der internationalen Zusammenarbeit zielt auf gemeinsames und verantwortungsvolles Handeln der Staatengemeinschaft ab. Um ihre Ziele auf globaler Ebeneumzusetzen, arbeitet die Schweiz eng mit multilateralen Organisationen wie der UNO oder der Weltbank zusammen. Die nachhaltige und länderübergreifende Wasserbewirtschaftung war im Jahr 2017 ein zentraler Aspekt der globalen Zusammenarbeit der Schweiz.

Hellgrau hinterlegte Elemente müssen in die vier EDA-Sprachen übersetzt werden. Fahnen verschiedener Staaten wehen im Wind vor einem Hochhaus – dem UNO-Hauptquartier in New York.
Die Schweiz förderte 2017 die Verpflichtung verschiedener UNO Organisationen zu mehr Zusammenarbeit. © KEYSTONE

Gemeinsames Kapitel für die nachhaltige Entwicklung

In ihrem Bestreben die UNO effizienter zu machen, gelang es der Schweiz im Jahr 2017 die vier wichtigsten Entwicklungsagenturen zu einer engeren Zusammenarbeit zu verpflichten. Dank ihrem internationalen Engagement und ihrer weltweit anerkannten Expertise überzeugte die Schweiz in Verhandlungen die 193 UNO-Mitgliedstaaten von der dafür nötigen Strategieanpassung. In Zukunft müssen darum das Entwicklungsprogramm (UNDP), das Kinderhilfswerk (UNICEF), die Agentur für die Rechte der Frauen (UN Women) und der Bevölkerungsfonds (UNFPA) gemeinsam darlegen, wie sie ihre Aktivitäten strategisch planen und zugunsten der Agenda 2030 umsetzen.

Agenda 2030

Alle Staats- und Regierungschefs der Welt haben 2015 in der UNO die Agenda 2030 mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SGDs) einstimmig verabschiedet. Dies ist die bahnbrechendste Entwicklungsagenda der Welt, denn sie enthält ein radikales Versprechen an alle Menschen: niemanden zurückzulassen. Sie enthält Ziele wie beispielsweise Armut in allen Formen und überall zu beenden (SDG1), Geschlechtergleichstellung zu erreichen (SDG 5) oder nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit für alle zu fördern (SDG 12).

Die Agenda 2030 hat zum Ziel jene Menschen zu erreichen die bislang am wenigsten von der Globalisierung und der fortschreitenden Entwicklung profitieren konnten. Die DEZA setzt sich mit ihrer Einflussnahme in der UNO für die Anliegen genau dieser Menschen ein.

Agenda 2030

17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)

Bessere Hilfe dank gemeinsamer Planung 

Eine bessere Koordination und aufeinander abgestimmte Einsätze der UNO vor Ort sind das Resultat des Schweizer Engagements. Bedürftige Menschen erhalten somit umfassendere und effektivere Hilfe. 

Ein gemeinsames Kapitel in den neuen strategischen Plänen der vier UNO Agenturen hält den Entscheid zur engeren Zusammenarbeit fest. Das gemeinsame Kapitel erläutert, wie die Entwicklungsagenturen in den sechs für die Schweiz prioritären Bereichen der Agenda 2030 handeln sollen. 

Sechs Prioritäten der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit:

  1. Bekämpfung extremer Armut

  2. Klimawandel und Umgang mit Naturkatastrophen

  3. Krisenbewältigung

  4. Gesundheitsversorgung von Jugendlichen, Frauen und Mädchen

  5. Gleichstellung von Frau und Mann

  6. gemeinsame Datenerhebung zur Situation von benachteiligten Menschen 

Gemeinsame Verantwortung – gemeinsame Ziele 

Eine solche strategische Organisation ist beispielhaft. Sie verankert die optimale Nutzung von Expertise und Synergien der UNDP, UNICEF, UN Women und UNFPA, um den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung weltweit zum Durchbruch zu verhelfen. 

Dieser Erfolg ist für die Schweiz von Bedeutung, weil das gemeinsame Kapitel, die Effizienz und Kohärenz der UNO in der Umsetzung der Agenda 2030 fördert. Die Schweiz trägt damit zu einer starken UNO bei, die mit ihrem weltweit einzigartigen Mandat alle Länder in der nachhaltigen Entwicklung unterstützt. Davon profitiert auch die Schweiz, um ihre nationalen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen.

Trinkwasser im Flüchtlingslager

Wasser fliesst aus einem Leitungsrohr. Im Hintergrund sieht man das Flüchtlingslager Azraq
© DEZA

Jordanien hat 600’000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Azraq ist das zweitgrösste Flüchtlingslager im Lande. Die Humanitäre Hilfe der DEZA hat hier in Zusammenarbeit mit UNICEF eine Wasserversorgungsanlage gebaut. Sie ermöglicht Tausenden Familien einen direkten Zugang zu Trinkwasser. 

«Blue Peace» in Zentralasien

Grosse Mengen Wasser fliessen durch die geöffneten Schleusen eines Staudamms.
© DEZA

Die Schweiz setzt sich mit ihrem «blauen Diplomatie»-Ansatz in Zentralasien für Dialog und Kooperation in der regionalen Wasserbewirtschaftung ein.

Die Schweiz bekennt sich zum Multilateralismus

Weltbank-Präsident Jim Yong Kim und Bundesrat Johann N. Schneider-Amman am 25-Jahre-Jubiläum des Schweizer Beitritts zur Weltbank im August 2017 in Bern.
© SECO

Anlässlich des 25-Jahre-Jubiläums ihres Beitritts zur Weltbank organisierte die Schweiz eine Konferenz mit Weltbank-Präsident Jim Yong Kim und Bundesrat Johann N. Schneider-Amman.

Rückführung illegal erworbener Gelder im Sinne der Armutsbekämpfung

Der Schweizer Botschafter Roberto Balzaretti, der nigerianische Justizminister Abubakar Malami und der Leiter der Weltbankvertretung in Abuja, Rachid Benmessaoud, nach dem Unterzeichnen des Abkommens.
© EDA

Rund 321 Millionen USD Potentaten-Gelder aus der Entourage des ehemaligen Diktators Sani Abacha werden von der Schweiz an Nigeria zurückgeführt.