Ignazio Cassis ist der fünfte Tessiner, der das Amt der Bundespräsidentschaft bekleidet. Er ist jedoch der achte Tessiner, der Bundesrat wurde. Der erste Tessiner im Bundesrat war Stefano Franscini, der dieses Amt von 1848 bis zu seinem Tod 1857 innehatte. Er erwarb sich grosse Verdienste für die damals arme Eidgenossenschaft und war ein fleissiger Datensammler. So organisierte er die erste Volkszählung der Schweiz und arbeitete an wichtigen Gesetzesprojekten mit. Er wurde nie Bundespräsident – da er zunehmend an Schwerhörigkeit litt und ein stiller Schaffer war, hat ihn die Vereinigte Bundesversammlung nie zum Bundespräsidenten gemacht.
Damals wurde dieses Amt noch nicht wie heute im Rotationsprinzip vergeben, sondern per Abstimmung durch die Bundesversammlung. Aus diesem Grund wurde auch sein Nachfolger – Giovanni Battista Pioda – nie zum Bundespräsident. Er trat die Nachfolge von Stefano Franscini 1857 an und blieb bis 1864 im Bundesrat.