Multilateralismus, Genfer Konventionen, Internationale Arbeitsorganisation: Worum genau geht es?

Die aktuellen Herausforderungen – Armutsbekämpfung, Klimawandel, Kriege oder andere – sind von globaler Tragweite. In diesem Zusammenhang spielen die UNO, die internationalen Organisationen und das Völkerrecht eine zentrale Rolle. Die Schweiz engagiert sich aktiv im internationalen multilateralen System. Darüber hinaus ist sie Vertragsstaat und Depositär der Genfer Konventionen sowie Gründungsmitglied und Gastland der Internationalen Arbeitsorganisation.

Innenansicht des Menschenrechtssaals, Wahrzeichen des Palais des Nations in Genf.
Der Menschenrechtssaal ist ein Wahrzeichen des UNO-Büros in Genf. © Keystone

Multilateralismus

Die Schweiz ist auf vielfältige Weise in den internationalen Kontext eingebunden. Sie gehört einer Reihe von internationalen Organisationen an, so den Vereinten Nationen (UNO), dem Europarat, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und der Internationalen Organisation der Frankofonie. Sie unterhält enge wirtschaftliche, politische, soziale, kulturelle und wissenschaftliche Beziehungen zur Europäischen Union. Die Schweiz ist bei den Vereinten Nationen mit ständigen Missionen in Genf, New York, Wien und Rom präsent.


Zudem beherbergt die Schweiz zahlreiche internationale Organisationen und Konferenzen. Genf ist eines der weltweit wichtigsten Zentren der internationalen Zusammenarbeit (auch bekannt als internationales Genf).

Die Schweiz und die internationalen Organisationen

UNO-Missionen der Schweiz

Multilaterale Zusammenarbeit als Bestandteil der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit

Genfer Konventionen

Nach den schrecklichen Ereignissen des zweiten Weltkriegs wurden am 12. August 1949 unter Leitung von Bundesrat Max Petitpierre vier neue Genfer Konventionen verabschiedet. Sie bilden den Kern des humanitären Völkerrechts und kommen im bewaffneten Konflikt zur Anwendung. Sie schützen insbesondere Personen, die nicht oder nicht mehr an den Kampfhandlungen teilnehmen. Zudem halten sie für interne bewaffnete Konflikte minimale Vorschriften fest.

Bis heute haben sich alle Staaten der Welt zur Einhaltung der Konventionen verpflichtet. Dieses universelle Engagement für eine gemeinsame Menschlichkeit ist eine Erfolgsgeschichte für die Schweiz und zeigt die Bedeutung des Völkerrechts und des Multilateralismus. 

Über die letzten 70 Jahre haben die Konventionen Millionen von Menschenleben gerettet. Sie haben Gräuel des Krieges gemindert und so die Rückkehr zum friedlichen Zusammenleben vereinfacht. Das humanitäre Völkerecht wird jedoch immer wieder neu herausgefordert. Das Jubiläum bietet Anlass, dessen bessere Einhaltung weiter zu fördern.  

Genfer Konventionen

Engagement der Schweiz als Vertragspartei der Genfer Konventionen

Internationale Arbeitsorganisation

Die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) ist das für die Ausarbeitung und Überwachung der internationalen Arbeitsnormen zuständige UNO-Organ. Sie wurde 1919 gegründet und ist damit eines der ältesten UNO-Gremien sowie die erste internationale Organisation mit Sitz in Genf.

Als einzige «dreigliedrige» UNO-Institution setzt sich die IAO aus Vertretern von Regierungen, Arbeitgebern und Arbeitnehmern aus 187 Mitgliedstaaten zusammen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, mehr Männern und Frauen eine menschenwürdige und produktive Arbeit in einem von Freiheit, Gerechtigkeit, Sicherheit und Achtung der Menschenwürde geprägten Umfeld zu ermöglichen.

Die Schweiz ist Gründungsmitglied und seit 1919 Gaststaat der IAO. Dass sich der Hauptsitz der Organisation von Anfang an in Genf befindet, hat zur Entwicklung des internationalen Genf beigetragen.

Internationale Arbeitsorganisation (en)

Letzte Aktualisierung 26.01.2022

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