Kubakrise 1962

Während der Kubakrise 1962 überzeugte der damalige Schweizer Botschafter in Kuba, Emil A. Stadelhofer, den kubanischen Machthaber Fidel Castro davon, dass die USA nächtliche Aufklärungsflüge über Kuba durchführen und keine Bombardements beabsichtigen.

1962 entdeckten die USA während eines Aufklärungsflugs, dass auf Kuba sowjetische Raketen stationiert waren. Der damalige US-Präsident John F. Kennedy entschied sich für eine Seeblockade und forderte den Abzug der Raketen.  

US-Beamte fragten den damaligen Schweizer Botschafter in Washington, August R. Lindt, Fidel Castro eine dringende Nachricht zu überbringen – und zwar über Lindts Botschafterkollegen Emil A. Stadelhofer in Havanna. Die Nachricht besagte, dass die USA weitere nächtliche Aufklärungsflüge über Kuba planten und dadurch prüfen wollten, ob die sowjetischen Raketen entfernt worden waren. Dazu sei der Einsatz von Signalraketen notwendig, die leicht mit Bomben verwechselt werden könnten.

Botschafter Emil A. Stadelhofer musste Fidel Castro klarmachen, dass die USA keine Attacke auf Kuba planten und er deshalb die Aufklärungsflugzeuge der USA nicht abschiessen solle.

Repatriierung unter Schweizer Flagge

Die Schweiz erbrachte während der Kubakrise eine weitere Leistung für die USA. Sie setzte sich ein für die Rückführung des amerikanischen Piloten Major R. Anderson Jr., der fünf Tage nach der Schweizer Vermittlung über Kuba abgeschossen wurde.

Eine Maschine der Fluggesellschaft PanAm flog den Sarg mit Anderson unter Schweizer Flagge von Havanna nach Miami. Am 8. November 1962 bedankte sich der damalige Aussenminister der USA Dean Rusk mit einem Brief bei Botschafter Lindt für die vielen Stunden, in denen sich der Botschafter persönlich für die Interessen der USA bezüglich Kuba einsetzte («for the many extra hours you personally have devoted representing United States interest with the Cubans»).

Diplomatische Dokument der Schweiz:

dodis.ch/19007 (de)

Letzte Aktualisierung 03.05.2023

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