Afrikatag: «Ganz Afrika gewinnt an Bedeutung»

Jedes Jahr am 25. Mai wird der Internationale Afrikatag gefeiert – am Gründungsdatum der Organisation für Afrikanische Einheit, die der heutigen Afrikanischen Union vorausging. Aus diesem Anlass richtet das EDA eine Freundschaftsbotschaft an die Bevölkerung und die Regierungen in Afrika und bekräftigt die Bedeutung der Beziehungen zu diesem Kontinent. Die Schweiz hat in diesem Jahr neue Strategien für diese Weltregion verabschiedet. Sie legt damit das Fundament für Beziehungen, von denen alle profitieren.

Aussenminister Cassis sitzt vor einem Haus im Kreis von afrikanischen Gesprächspartnern, Frauen, Männern und Kindern.

Ignazio Cassis besuchte im Februar auf seiner sechstägigen Afrika-Reise Algerien, Mali, den Senegal und Gambia. © EDA

 Porträt der Botschafterin Siri Walt
Siri Walt, Botschafterin, Chefin der Abteilung Afrika des EDA © EDA

«Ganz Afrika gewinnt für die Welt und für die Schweiz an Bedeutung, sowohl politisch als auch wirtschaftlich», erklärt Botschafterin Siri Walt, Chefin der Abteilung Afrika des EDA.

58 Jahre nach der Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), der Vorgängerorganisation der heutigen Afrikanischen Union (AU), in der die Schweiz seit 2006 einen Beobachtersitz inne hat, betont die Diplomatin anlässlich dieses Tages das Potenzial des Kontinents. Die Schweiz möchte in dieser Weltregion zukunftsorientierte Beziehungen aufbauen, die auf gegenseitigem Vertrauen beruhen.

«Für Afrika besteht Grund zum Feiern, weil es wesentliche Fortschritte in der Friedensförderung und Entwicklung erzielt hat und weil sich neue Chancen in den Bereichen Handel, Digitalisierung, Klimapartnerschaften und Migration bieten.»

Positive Entwicklung der Beziehungen zwischen der Schweiz und Afrika

«Die Beziehungen zwischen der Schweiz und dem afrikanischen Kontinent haben sich in den letzten Jahren positiv entwickelt», freut sich Walt.

Die Beziehungen zwischen der Schweiz und dem afrikanischen Kontinent haben sich in den letzten Jahren positiv entwickelt.
Siri Walt, Botschafterin, Chefin der Abteilung Afrika des EDA

2021 lancierte das EDA die Strategien 2021–2024 für Subsahara-Afrika sowie für den Mittleren Osten und Nordafrika (MENA). Auch bei der Strategie der internationalen Zusammenarbeit für diesen Zeitraum liegt der Fokus auf diesen beiden Regionen.

Anfang Jahr besuchte Bundesrat Ignazio Cassis die vier afrikanischen Länder Algerien, Mali, Senegal und Gambia. Ausserdem empfing der EDA-Vorsteher Anfang Mai seinen Amtskollegen aus Burundi in Bern. Mehrere dieser Treffen führten zur Unterzeichnung von Sektorabkommen, welche die bilateralen Beziehungen zum Kontinent stärken.

2020 hatte der Bundesrat den Präsidenten Ghanas, Nana Addo Akufo-Addo, zu einem Staatsbesuch empfangen. Es war der erste Besuch eines Staatschefs aus Subsahara-Afrika seit 1956.

Die aktuelle Corona-Pandemie ist eine globale Herausforderung, die eine Antwort der ganzen Staatengemeinschaft erfordert. Die Afrikanische Union leistet mit ihrem Zentrum für Krankheitsprävention und -eindämmung (CDC) einen wichtigen Betrag dazu. Die Schweiz beteiligt sich an diesem Zentrum und engagiert sich gemeinsam mit ihren Partnern für einen gleichberechtigten Zugang und eine gerechte Verteilung der Impfungen. Sie konkretisiert dieses Engagement mit Spenden, finanzieller Unterstützung und technischer Hilfe.

Afrika – ein Kontinent mit Zukunft

 Portrait von Maya Tissafi
Maya Tissafi, Botschafterin, Chefin der Abteilung MENA des EDA © EDA

Am Internationalen Afrikatag 2021 lanciert das EDA spezifische Strategien für diese Region.

Die vom Bundesrat Anfang Jahr genehmigte Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 soll dafür sorgen, dass die Aussenpolitische Strategie der Schweiz in den Ländern südlich der Sahara umgesetzt wird. Das aktive Engagement der Schweiz in Nordafrika steht auch im Zentrum der MENA-Strategie 2021–2024, die der Bundesrat im Herbst 2020 verabschiedet hat. Maya Tissafi, Chefin der Abteilung MENA, erklärt dazu, dass «diese Strategie speziell auch transregionale Projekte mit Beteiligung von Ländern sowohl in Nordafrika als auch in Subsahara-Afrika fördert, zum Beispiel Projekte im Bereich Migration oder Konfliktprävention.»

Diese Strategie fördert speziell auch transregionale Projekte mit Beteiligung von Ländern in Nordafrika und in Subsahara-Afrika.
Maya Tissafi, Chefin der Abteilung MENA des EDA

«Die Schweiz bündelt erstmals ihre verschiedenen Sektorpolitiken zu einer einheitlichen Gesamtvision und legt damit die Grundlage für eine umfassende Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit ihren afrikanischen Partnern», erklärte Ignazio Cassis bei der Lancierung dieser Strategie.

Die Schweiz bündelt erstmals ihre verschiedenen Sektorpolitiken zu einer einheitlichen Gesamtvision und legt damit die Grundlage für eine umfassende Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit ihren afrikanischen Partnern.
Ignazio Cassis, Bundesrat und Vorsteher des EDA

«Die Region gewinnt kontinuierlich an Bedeutung, auch für die Schweiz. Es wäre deshalb falsch, Afrika nur auf die grossen Herausforderungen zu reduzieren, die vor ihm liegen – und den Kontinent ausschliesslich unter dem Blickwinkel der Migration zu betrachten. Denn in Afrika bieten sich vor allem auch enorme Chancen.»

Der afrikanische Kontinent hat viel Potenzial, und die Schweiz hat deshalb ihre Präsenz schrittweise verstärkt. Die Schweiz möchte eine offene und konstruktive Partnerschaft aufbauen, von der alle profitieren, sowohl in Afrika als auch in der Schweiz. Die Strategie berücksichtigt die Bedürfnisse von Afrika, aber auch die Interessen der Schweiz, sowie gemeinsame Erfahrungen und Werte.

Weshalb ist am 25. Mai Afrikatag?

Der Internationale Afrikatag wird am 25. Mai gefeiert – am Gründungsdatum der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU, 1963), der Vorgängerorganisation der heutigen Afrikanischen Union (AU). Dieser Union sind fast alle Länder Afrikas beigetreten, sie zählt 55 Mitgliedstaaten. Als diplomatische Instanz des Kontinents hat die Stimme der Organisation auch in der internationalen Gemeinschaft Gewicht. Sie geniesst als verbindendes politisches Gremium breite Anerkennung, und die afrikanischen Staaten engagieren sich aktiv in dieser Organisation. Die Schweiz ist seit 2006 mit einem Beobachtersitz in der Afrikanischen Union präsent.

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