Coronavirus: alle Abteilungen des EDA sind betroffen. Im Protokoll sind die Forderungen «ebenso dringend wie vielfältig»

In Zeiten der globalen Covid-19-Pandemie sind alle Akteure des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in ihren täglichen Einsätzen betroffen.

Bundeshaus West

Der Westflügel des Bundeshauses beherbergt einen Teil der Dienstleistungen des EDA. © Keystone

Das Protokoll des EDA ist die Eingangspforte für alle ausländischen Botschaften, die in der Schweiz akkreditiert sind. Das Protokoll und die Schweizerische Mission in Genf sind für 624 ausländische diplomatische Vertretungen in der Schweiz (Botschaften, Konsulate, Missionen) und 44 internationale Organisationen mit 46'000 Mitarbeitenden zuständig. Ihre Aufgabe ist es, sie bei der Beantwortung ihrer Fragen und Anliegen täglich zu unterstützen.

Wie funktioniert das während der Coronavirus-Krise?

Das Protokoll ist eine Drehscheibe, die eng mit der Schweizer Mission in Genf, dem Bundesamt für Gesundheit BAG, dem Staatssekretariat für Migration SEM, dem Bundesamt für Polizei fedpol, der Eidgenössischen Zollverwaltung EZV etc. Das Protokoll ist verantwortlich für die Sammlung, Kanalisierung, Übermittlung und Beantwortung der zahlreichen Anfragen, die es erhält.

Botschafterin Beatrice Schaer, Protokollchefin: «In ausserordentlichen Situationen sind die Bedürfnisse des ausländischen diplomatischen Korps in der Schweiz ebenso dringend wie vielfältig. Die Anfragen kommen in Wellen».

«Wir leisten verschiedene Dienste, wie beispielsweise die Übermittlung der vom Bundesrat getroffenen Massnahmen, die Kommunikation und Erläuterung des neuen Rechtsrahmens, der in der ausserordentlichen Situation verabschiedet wurde. Wir prüfen auch die Gesuche ausländischer Diplomatinnen und Diplomaten, die in die Schweiz einreisen wollen. Wir helfen bei der Koordination der Evakuierung von Ausländerinnen und Ausländern, die über die Schweiz reisen müssen, um in ihr Herkunftsland zu zurückzukehren, beurteilen Fälle von Familienzusammenführung oder ermöglichen den Zugang für dringende medizinische Fälle humanitärer Art».

Das Protokoll spielt auch eine wichtige Rolle bei der Antizipation von Problemen im Zusammenhang mit der Entwicklung der Gesundheitskrise, wie z.B. die medizinische Versorgung oder die Rückführung von Leichen.

In dieser noch nie dagewesenen Situation musste das Protokoll auch ganz pragmatisch seinen zeremoniellen Teil anpassen. So fand am 2. April zum ersten Mal nicht eine physische Übergabe der Beglaubigungsschreiben, wie sonst üblich anlässlich einer Zeremonie statt. Stattdessen gewährte die Bundespräsidentin den neuen Botschafterinnen und Botschaftern ein je zehnminütiges Telefongespräch, an dessen Ende sie formell als Botschafterin und Botschafter ihres jeweiligen Staates in der Schweiz anerkannt wurden.

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