Die Raumfahrt liefert einen wissenschaftlichen Beitrag zur Erkundung der Erde und des Universums, der zum Beispiel als Grundlage zum Verständnis des Klimawandels oder zur nachhaltigeren Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen dient. Im Alltag ermöglicht die Raumfahrt zahlreiche Anwendungen in Bereichen wie Geolokalisierung, Verkehr, Meteorologie, Katastrophenhilfe, Gesundheitswesen und Finanztransaktionen. Die Raumfahrttechnologie hat ausserdem eine strategische Bedeutung für die nationale Sicherheit und die Verteidigung.
Europäische Weltraumorganisation ESA
Die Schweiz führt die meisten ihrer Weltraumaktivitäten über die Europäische Weltraumorganisation (ESA) durch, der sie seit der Gründung 1975 angehört. Die Schweizer Forschungsinstitute und Unternehmen können somit an den Raumfahrtprogrammen der ESA mitarbeiten. Zu den Prioritäten der Schweiz gehören die Bereiche Weltraumwissenschaft, Anwendungen, Technologien und Trägerraketen. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) leitet die Vertretung der Schweiz in der ESA und wird dabei bei internationalen Angelegenheiten durch das EDA unterstützt.
Von 2012 bis 2016 präsidierte die Schweiz zusammen mit Luxemburg die Sitzungen des ESA-Ministerrates. Der Vorsitz endete mit der Durchführung des Ministerrats im Dezember 2016 in Luzern. Bei diesem Treffen trafen die 22 Mitgliedstaaten strategische Entscheide zur Organisation selbst und zur Weiterentwicklung ihrer Programme.
Globale Gouvernanz der Weltraumaktivitäten
Die Schweiz beteiligt sich an den internationalen Anstrengungen zur Gewährleistung der Sicherheit und der langfristigen Nutzung des Weltraums. Das EDA vertritt die Schweizer Interessen in diesen Bereichen in der UNO und in anderen internationalen Gremien.
Der UNO-Ausschuss für die friedliche Nutzung des Weltraums (COPUOS) fördert die internationale Zusammenarbeit im Bereich Raumfahrt, unter anderem im Sinne der nachhaltigen Entwicklung. Er widmet sich auch der globalen Gouvernanz der Weltraumaktivitäten, um namentlich die langfristige Nutzung des Weltraums zu gewährleisten. Zu diesem Zweck beschäftigt er sich mit juristischen Aspekten und erarbeitet internationale Richtlinien und Standards.
Der Weltraum ist nicht gefeit gegen bewaffnete Konflikte, die militärische und zivile Weltraumanwendungen beeinträchtigen würden. In der UNO-Generalversammlung und an der Abrüstungskonferenz wurden daher Initiativen lanciert, um ein Wettrüsten im All zu verhindern und um vertrauens- und transparenzbildende Massnahmen zu fördern. Das EDA unterstützt diese Anstrengungen und beteiligt sich an den von der EU lancierten Gespräche über einen internationalen Verhaltenskodex für Weltraumaktivitäten und über Grundsätze eines verantwortungsvollen Verhaltens im Weltraum.