Grundsätzliche Einschätzung
Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen nach Sudan wird abgeraten. Von Reisen in einzelne Landesteile wird generell abgeraten.
Am 25. Oktober 2021 wurde ein Militärputsch verübt und über das ganze Land ein Ausnahmezustand verhängt, der am 29. Mai 2022 aufgehoben worden ist. Die Lage ist weiterhin unübersichtlich und angespannt, die Entwicklung ungewiss. Insbesondere in Khartum und weiteren Städten des Landes kommt es regelmässig zu Massendemonstrationen und Streiks.
Die Sicherheitskräfte gehen teilweise gewaltsam gegen Demonstrierende vor und verwenden auch scharfe Munition. Es sind zahlreiche Personen bei Protesten getötet oder verletzt worden. Auch sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen durch die Sicherheitskräfte sind gemeldet worden. Es besteht das Risiko, unversehens in eine gewaltsame Auseinandersetzung zu geraten und festgenommen zu werden.
Bei Unruhen kann die Regierung kurzfristig den Ausnahmezustand über die betroffenen Gebiete oder das ganze Land verhängen. Dieser berechtigt die Behörden unter anderem, Hausdurchsuchungen ohne Durchsuchungsbefehl vorzunehmen, die Versammlungs- oder die Bewegungsfreiheit einzuschränken und Ausgangssperren zu verhängen.
Die Telefon- und Internetverbindungen sind zeitweise unterbrochen.
Es kommt zu Engpässen bei der Versorgung mit Treibstoffen, Elektrizität und Lebensmitteln.
In einigen Landesteilen finden bewaffnete Konflikte statt. In mehreren Landesteilen besteht die Gefahr von Landminen und Blindgängern.
In einigen Gebieten ist das Risiko von Entführungen hoch (siehe Kapitel spezifisch regionale Risiken); es kann aber auch in den anderen Landesteilen nicht ausgeschlossen werden. Beachten Sie auch die Rubrik
Terrorismus und Entführungen
Im Falle von Unruhen, Strassensperren und Streiks ist die Bewegungsfreiheit des Personals der Schweizer Botschaft eingeschränkt. Die Schweiz hat folglich unter Umständen nur begrenzte oder gar keine Möglichkeiten zur Hilfe in Notfällen oder zur Unterstützung der Ausreise.
Die internationalen Fluggesellschaften haben ihre Flüge von/nach Sudan seit dem Militärputsch eingeschränkt oder vorübergehend eingestellt. Bleiben Sie in Kontakt mit Ihrer Fluggesellschaft.
Falls Sie aus zwingenden Gründen nach Sudan reisen müssen, beachten Sie die nachstehenden Informationen und informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und über eine lokale Kontaktperson über die aktuelle Lage. Meiden Sie Strassenbarrikaden, Demonstrationen und grössere Menschenansammlungen jeder Art und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (zum Beispiel Ausgangssperren).