Grundsätzliche Einschätzung
Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen wird abgeraten. Von Reisen in gewisse Landesteile wird generell abgeraten.
Im Januar 2022 setzten Einheiten der Armee die burkinische Regierung ab und lösten das Parlament auf. Der Verfassungsrat hat im März 2022 eine Übergangsregierung eingesetzt.
Es bestehen weiterhin latente politische Spannungen, die trotz zeitweiser ruhiger Phasen aufbrechen können. Bei Demonstrationen und Streiks kann es zu Strassenblockaden, Ausschreitungen sowie gewaltsamen Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften kommen. So haben gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften am 27. November 2021 in Ouagadougou und Bobo Dioulasso Verletzte gefordert. Mit weiteren Ereignissen dieser Art muss gerechnet werden.
In Teilen der nachstehenden Regionen gilt der Ausnahmezustand, um gegen kriminelle und terroristische Banden vorzugehen: Hauts-Bassins, Boucle du Mouhoun, Nord, Sahel, Est und Centre-Est. Der Ausnahmezustand berechtigt die Behörden unter anderem, Hausdurchsuchungen ohne Durchsuchungsbefehl vorzunehmen, die Versammlungs- oder die Bewegungsfreiheit einzuschränken und Ausgangssperren zu verhängen.
Im ganzen Land besteht die Gefahr von terroristischen Angriffen. Das Risiko besteht für einheimische und ausländische Personen. Beispiele:
- Wiederholt: zahlreiche Todesopfer bei Überfällen auf Sicherheitskräfte, zum Beispiel am 8. April 2022 in der Region Centre-Nord. Am 14. November 2021 griffen rund 300 Bewaffnete eine Militäreinheit an und töteten rund 50 Personen.
- März/April 2022: Zahlreiche Todesopfer und Verletzte bei bewaffneten Angriffen auf Minen insbesondere in den Regionen Centre-Nord und Sahel.
- 13. März 2022: mehrere Todesopfer bei der Explosion eines Sprengsatzes in der Nähe eines Busses in der Provinz Namentenga.
- 30. Januar 2022: drei Todesopfer bei Überfall auf eine Sicherheitspatrouille bei einer Goldmine in der Provinz Boulgou.
- 15. Januar 2022: mehrere Todesopfer und Verletzte bei einem Anschlag auf ein Dorf in der Provinz Bam.
- 1. November 2021: mindestens 10 Todesopfer bei einem Überfall auf eine Gruppe von Händlern auf einer Strasse der Provinz Oudalan.
- 12. September 2021: mehrere Todesopfer und Verletzte bei einem Überfall in der Region Est auf eine Gruppe von Lastwagen; die Fahrzeuge wurden von Sicherheitskräften begleitet.
- 18. August 2021: zahlreiche Todesopfer bei einem Überfall auf Fahrzeuge in Arbinda (Provinz Soum); die Fahrzeuge wurden von Sicherheitskräften begleitet.
- 5. Juni 2021: über 130 Todesopfer und zahlreiche Verletzte bei einem Angriff auf ein Dorf in der Provinz Yagha.
- 26. April 2021: drei ausländische Todesopfer bei einem bewaffneten Überfall in der Provinz Kompienga. Mehrere Personen wurden verletzt, darunter eine ausländische Person. Die Gruppe war von einer Militäreskorte begleitet worden.
Von Reisen in gewisse Landesteile wird wegen des hohen Risikos von Entführungen abgeraten. Siehe Kapitel Spezifische regionale Risiken. Das Risiko ist jedoch auch in den anderen Landesteilen vorhanden.
Beachten Sie die Informationen auf den spezifischen Internet-Seiten:
Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone
Terrorismus und Entführungen
Falls Sie aus zwingenden Gründen nach Burkina Faso reisen müssen, beachten Sie bitte die nachstehenden Informationen und Empfehlungen.
Halten Sie sich im Falle von dringenden Reisen über die Medien und eine lokale Kontaktperson auf dem Laufenden. Informieren Sie sich vor und während der Reise bei den lokalen Behörden über die Sicherheitslage und befolgen Sie deren Anweisungen (zum Beispiel Ausgangssperren). Meiden Sie grosse Menschenansammlungen und Kundgebungen jeder Art. Trotz vorgängigen Erkundigungen bei den lokalen Behörden, kann eine erhöhte Gefährdung nicht ausgeschlossen werden.